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Archons Buch

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Überlegungen zum magischen Potenzial der Angst
von Archon Megalon, gewidmet meiner Schülerin Krimhelde Vanderzee
vollendet im Hesinde des Jahres 996 nach Bosparans Fall
Wer das elementare Prinzip des Geistes begreifen will, kommt nicht umhin, sich mit jenem Phänomen zu befassen, welches das Denken in einem solchen Maße beeinflusst, wie kein anderes: Die Angst.
Ihre Wirkung auf das einzelne Individuum ist so verschieden, wie die Ausprägung ihrer Intensität. So ist sie im Stande, das logische Denken mit dem Drang nach einer raschen Lösung zu beschleunigen oder aber die Ratio gänzlich zu verdrängen, um triebhaften Handlungen Raum zu geben. Fakt ist, dass die Angst intelligente Wesen massiv zu beeinflussen vermag.
Wir definieren die Emotion der Angst als körperliche und geistige Reaktion auf bedrohlich empfundene Situationen. Dieser Primäraffekt kann von Besorgnis bis hin zur panischen Erregung reichen.
Im Gegensatz zur objektbezogenen Furcht versucht ein unter Angst Leidender nicht ein derisch erfassbares Konkretum zu meiden, sondern ist von einem abstrakten, ungerichteten Gefühlszustand betroffen, der sein Wesen im Ganzen erschüttert.
Furcht kann dem Überbegriff der Angst zugeordnet werden, denn auch sie manipuliert zum Zwecke des Selbstschutzes den Geist. Angst ist der beste Schild des Tapferen. Sie verhindert, dass er sich unbedacht in Gefahr begibt.
Somit kann Angst denjenigen schützen, der sich einer Bedrohung gegenübersieht, ohne jene zuvor antizipiert und diagnostiziert zu haben. Dieser Schutz äußert sich in Zurückhaltung, Vorsicht, Flucht — ergo einer defensiven Grundhaltung, die einer aggressiven Vorgehensweise entgegengesetzt ist.
Hieraus ergibt sich klar, dass es sich bei der Angstreaktion um eine irrationale Verhaltensweise handelt, die durch die Kraft des Geistes vermieden werden kann. Fürderhin wird deutlich, dass die geplant herbeigeführte Erzeugung von Angst ein mächtiges Werkzeug zur Manipulation intelligenter Lebewesen darstellt. Zur Beherrschung ist es nur ein kurzer Sprung, denn was ist Magie anderes als Manipulation?
Wie schon Wassilaw Junkhoff in seinem Band 'Angst — Das menschliche Phänomen' feststellte, wohnt der Angst somit ein enormes Potenzial für die magischen Wissenschaften inne. Angst ist der Schlüssel, um das Geheimnis des Siebten Elements zu erforschen.


[Die wissenschaftliche Diskussion des Themas Angst und ihre Möglichkeiten für die magische Forschung setzt sich in diesem kleinen Buch weiter fort. Hinzugefügte Anmerkungen lassen auf die Arbeit an einem weit umfangreicheren Werk schließen.
Als lose Seiten finden sich in dem Buch auch Pläne der albernischen Kapitale Havena, sowie kaum nachvollziehbare Notizen zu alchimistischen Rezepten, Thesen oder Rekonstruktion magischer Formeln mit Namen wie 'Horriphobus Schreckgestalt' oder Eigene Ängste quälen dich.'.]

Taschendiebstahl[]

Anmerkungen[]

Das im Text erwähnte "weit umfangreichere Werk" ist vermutlich ein Hinweis auf Archon Megalons großes Werk Die Angst — Betrachtungen über den menschlichen Geisteszustand bei extremen Angstbedingungen.